Pucon – fast wie in Südfrankreich
Stephan | 18. November 2011 | 09:16Müde schlappen wir in Pucon im Terminal aus dem Bus. Unser gutes Recht, denn immerhin sind wir in LA vor 0500 aufgestanden, um den Bus um 0600 zu kriegen. Außerdem scheint Silke sich eine Erkältung eingefangen zu haben. Gutes Timing, denn wir wollen ja nur auf einen Vulkan steigen. Aber momentan wird das eh nix, denn das Wetter ist eindeutig dagegen: tiefhängende graue Wolken, welche die Berge komplett verdecken, und gelegentliche Schauer.Also begeben wir uns zur Agentur Nativa, welche Lotta, unser Couchsurfing Host, gerade mit ihrem Mann Tommy und dem Nativa Hostel Besitzer Benny gegründet haben. Lotta kommt aus Deutschland, Tommy aus Chile und Benny ist irgendwie halb Chilene und halb Israeli. Wir können uns etwas später dann bei den 3en im Haus im Wohnzimmer ausbreiten (eine unserer Spezialitäten). Die nächsten 2 Tage verbringt Silke im Bett, und ich pendele zwischen Haus, Zentrum und Hostel, wo ich mit Tommy Excelprogrammierungspläne für deren Agentur diskutiere. Zum Glück für Silke bleibt das Wetter schlecht – auch wenn alle Agenturen der Stadt (und hier kommen wir langsam zum Titel) jeweils für den nächsten Morgen bestes Wetter für die Villarica Besteigung prophezeien und Anmeldungen entgegennehmen. Pucon ist nämlich eigentlich ganz nett, klein und übersichtlich. Die vielen Holzhäuser mit abwechselnd Agenturen, Boutiquen und Restaurants geben ihm aber irgendwie das Flair eines typischen südfranzösischen Skiortes. Überall kann man Aktivitäten buchen, Räder leihen oder sein Geld dem schlichten Konsum opfern. Locker dazwischen gemischt dann noch diverse Hostels und Hotels. Wir haben Glück das es momentan noch beschaulich zugeht, denn im Sommer Anfang des Jahres ist es gerammelt voll mit Touristen aus Santiago, generell Chile und dem Ausland.
Die dritte Nacht verbringen wir notgedrungen in Bennys Hostel, da sein Bruder, welcher auch im Haus wohnt, aus Santiago zurückkommt und keine Gäste im Wohnzimmer haben möchte. Aber da es Silke schon besser geht und wir am nächsten Tag sowieso in den NP Huerquehue wollen, ist das nicht so tragisch. Nur das erneute Rucksackpacken stößt auf wenig Begeisterung.
Am nächsten Morgen steigen wir als erste in den kleinen Bus Richtung Park. Freie Sitzplatzwahl. Tja, halbe Stunde vor Abfahrt da sein war wohl großzügig. Aber kein Fehler, denn zum einen kann Silke noch einen Morgenkaffee mit echter Milch abgreifen, und kurz vor Abfahrt ist der Bus gerammelt voll mit Touris und Locals.
Da wir mal wieder keine Fotos vom Ort gemacht haben, bleibt es diesmal ausnahmsweise bei Text.